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Überstundenmanagement: Compliance beim Arbeitszeitgesetz sicherstellen

Überstunden sind in vielen Unternehmen ein unvermeidlicher Bestandteil des Arbeitsalltags. Um sicherzustellen, dass diese zusätzlichen Arbeitsstunden korrekt und im Einklang mit den gesetzlichen Vorgaben gehandhabt werden, ist ein fundiertes Verständnis des Arbeitszeitgesetzes (ArbZG) unerlässlich. Dieser Leitfaden erklärt die rechtlichen Grundlagen, die Definition und Zulässigkeit von Überstunden sowie branchenspezifische Besonderheiten. Erfahren Sie, wie Sie durch effektive Planung und moderne Zeiterfassungssysteme die gesetzlichen Anforderungen erfüllen und gleichzeitig die Mitarbeiterzufriedenheit und -motivation steigern können.

Was besagt das Arbeitszeitgesetz über Überstunden?

Im Arbeitszeitgesetz (ArbZG) sind grundlegende Bestimmungen für Überstunden festgelegt. Dies umfasst die Definition und Zulässigkeit von Überstunden, sowie Ausnahmeregelungen hinsichtlich branchenspezifischer Unterschiede.

Grundlegende Bestimmungen des Arbeitszeitgesetzes

Gemäß dem Arbeitszeitgesetz (ArbZG) fallen Überstunden dann an, wenn der Mitarbeitende mehr Stunden leistet, als im Arbeitsvertrag vereinbart worden ist.

Definition und Zulässigkeit von Überstunden

Nach §3 des ArbZG darf die Arbeitszeit von acht Stunden nicht überschritten werden. Eine Erhöhung auf zehn Stunden ist nur dann zulässig, wenn innerhalb von 24 Wochen die durchschnittliche Arbeitszeit bei acht Stunden liegt.

Ausnahmeregelungen und branchenspezifische Unterschiede

Wenn die Arbeitszeit regelmäßig in Bereitschaftsdienst fällt, dürfen Arbeitnehmer beispielsweise im Krankenhaus auch zwölf Stunden oder mehr arbeiten – solange dies vertraglich festgehalten ist.

Für leitende Angestellte, Chefärzte, Leiter und Arbeitnehmer im öffentlichen oder kirchlichen Dienst sind gesetzliche Bestimmungen im Arbeitszeitgesetz hinsichtlich Überstunden gemäß §18 nicht anzuwenden.

Risiken bei Nichteinhaltung des Arbeitszeitgesetzes

Bei Nichteinhaltung des Arbeitszeitgesetzes drohen Unternehmen rechtliche und finanzielle Konsequenzen. Zudem nimmt die Nichteinhaltung negativen Einfluss auf die Mitarbeiterzufriedenheit sowie die Reputation eines Unternehmens.

Rechtliche Konsequenzen für Unternehmen

Bei rechtlichen Konsequenzen wird zwischen Bußgeldvorschriften bei Ordnungswidrigkeiten und Strafvorschriften unterschieden. Wenn der Arbeitgeber vorsätzlich oder fahrlässig beispielsweise keine Ruhepausen gewährt, hat dieser mit einem Bußgeld von bis zu 30.000€ zu rechnen.

Wenn die Ordnungswidrigkeiten vorsätzlich begangen, beharrlich wiederholt und somit die Gesundheit der Arbeitnehmenden gefährdet wird, wird dies mit einer Freiheitsstrafe von bis zu einem Jahr oder einer Geldstrafe vergolten.

Auswirkungen auf die Mitarbeiterzufriedenheit

Durch folgende Faktoren wird auch die Mitarbeiterzufriedenheit bei Nichteinhaltung des ArbZG negativ beeinflusst:

  • gesundheitliche Beeinträchtigung durch fehlende Ruhezeit
  • fehlender Ausgleich von Beruf- und Privatleben
  • keine Wertschätzung und fehlendes Vertrauen
  • sinkende Arbeitsmoral und Engagement durch dauerhafte Überlastung

Finanzielle und reputative Risiken

Die Nichteinhaltung und schlechte Arbeitsbedingungen sprechen sich schnell rum. Dies führt zu einem Imageverlust bei Mitarbeitenden, Kunden und der Öffentlichkeit. Dieser schlechte Ruf erschwert den Gewinn qualifizierter Mitarbeitender.

Durch mögliche Rechtsstreitigkeiten, Bußgelder und Nachzahlungen sind auch die finanziellen Risiken bei der Nichteinhaltung des Gesetzes sehr hoch.

Strategien zur Einhaltung des Arbeitszeitgesetzes

Mit dem Einsatz moderner Zeiterfassungssysteme ist die präzise Erfassung, Dokumentation und Planung von Arbeitszeiten leicht möglich. Dadurch kann das Arbeitszeitgesetz eingehalten werden.

Effektive Planung und Dokumentation von Arbeitszeiten

Um die Arbeitszeit effektiv zu planen und gesetzliche Bestimmungen einzuhalten, ist die präzise Dokumentation von Arbeitszeiten erforderlich. Die Arbeitszeiten können so hinsichtlich gesetzlicher Bestimmungen überwacht und das Personal entsprechend der Auslastung geplant werden. So werden Überstunden vermieden, während gesetzlichen Bestimmungen entsprochen wird.

Einsatz moderner Zeiterfassungssysteme

Die Kelio Personalplanungssoftware ermöglicht neben der präzisen Erfassung von Arbeitsbeginn oder -ende auch die Aufzeichnung von Pausen- und Ruhezeiten sowie Überstunden. Auf diese Weise wird sichergestellt, dass der Personalstand, die verfügbaren Kompetenzen und die geplante Arbeitslast perfekt aufeinander abgestimmt werden, ohne dabei die rechtlichen Rahmenbedingungen (Ruhezeiten, Maximalzeiten usw.) außer Acht zu lassen. Sogar die Berechnung der Arbeitszeit erfolgt durch moderne Zeiterfassungssysteme automatisch.

Schulung der Führungskräfte und Mitarbeiter

Auch die Schulung von Führungskräften und Mitarbeitern unterstützt bei der Einhaltung des Arbeitszeitgesetzes. Wenn diese regelmäßig über gesetzliche Vorgaben geschult werden, kann die Einhaltung dieser sichergestellt werden.

Best Practices im Überstunden-Management

Im Überstunden-Management haben sich flexible Arbeitszeitmodelle, Kommunikation, Gesundheitsmanagement sowie Präventionsmaßnahmen als Best Practices des Überstunden-Managements durchgesetzt.

Flexible Arbeitszeitmodelle als Lösungsansatz

Die Flexibilisierung der Arbeitszeiten bietet das Potential zur Reduktion oder sogar Vermeidung von Überstunden. Flexible Arbeitszeiten sind durch den Arbeitgeber oder -nehmer anpassungsfähig. Im beruflichen Alltag wird diese Flexibilität beispielsweise mit Gleitzeit, Homeoffice oder Teilzeit umgesetzt. Unternehmen können mit diesem Arbeitszeitmodell konjunkturelle Schwankungen ausgleichen. Mithilfe einer Planungssoftware ist dies leicht umsetzbar.

Kommunikation und Transparenz fördern

Mit der Einführung klarer Kommunikationsrichtlinien wird die Transparenz bezüglich gesetzlicher Bestimmungen zu Überstunden gefördert. Dies führt zu einer größeren Akzeptanz und einem einheitlichen Verständnis bei den Mitarbeitenden sowie Führungskräften. Gleichzeitig können die Gesetze leichter eingehalten werden, da alle umfassend über die Rechte und Pflichten informiert sind.

Gesundheitsmanagement und Präventionsmaßnahmen

Das Gesundheitsmanagement ist ein integraler Bestandteil des Wohlbefindens von Mitarbeitenden. Deshalb sind Präventionsmaßnahmen zu implementieren. Zur Prävention gehört u.a. die Vermeidung von übermäßigen Überstunden, da diese zu Krankheiten führen. Auch Schulungen zum Zeitmanagement können helfen, Überstunden zu vermeiden. Zudem sollte ein offener Dialog und klare Kommunikation gefördert werden.

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